Reisearten auf der Panamericana
Panamericana per Fahrrad
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Anders als im relativ gesundheits- und umweltbewussten Europa und zum Teil auch manchen Gegenden der USA, steht die Fortbewegung per Fahrrad zwischen Mexiko und Feuerland auf der Panamericana im Allgemeinen noch immer unter dem eher abschätzigen Ruf, ein nur sehr schlechter Ersatz für die Fahrt mit einem Pkw zu sein. Denn in dem Auto und Motorrad quasi hörigen Regionen Mittel- und Südamerikas ist es nicht unwahrscheinlich, dass jemand, welcher die Panamericana per Fahrrad erradelt, eher zur Belustigung beiträgt als dafür Respekt zu ernten. Besonders im ländlichen Teil der Panamericana wird man wohl schlicht und ergreifend für unendliches Erstaunen bis handfesten Unglauben bei der Mehrheit der Einheimischen sorgen.
In vielen Städten Lateinamerikas ist es aufgrund von chaotischem Verkehr und nicht existenter Fahrradwege auch nur wenig ratsam, sich auf dem Drahtesel zu versuchen, allenfalls auf dem Land sieht man hin und wieder Fahrradfahrer, diese würden aber ihr Gefährt aber zumeist sofort mit einem Auto tauschen, so sie denn das nötige Kleingeld dafür hätten.
Panamericana per Fahrrad – Reiseplanung
Großes Erstaunen dürften allerdings auch viele Radler bei ihren nicht ganz so sportlichen Freunden und Bekannten hierzulande ernten, wenn sie diesen von einer geplanten Tour auf der Traumstraße Panamericana berichten. Wahrscheinlich stellen sich diese dann auch auf ein längeres Nichtwiedersehen ein, denn nach Ansicht der meisten erfahrenen Fahrer benötigt man für die Gesamtstrecke mindestens anderthalb bis zwei Jahre. Der momentane Rekord liegt allerdings bei sage und schreibe unglaublichen 37 Tagen für die knapp 26 000 Kilometer. Diese Bestmarke wird man als nicht gesponsorter Normalsterblicher aber wohl kaum brechen wollen oder können. Bei den meisten Absolventen der Strecke steht auch vielmehr das Gesamterlebnis als der Zeitfaktor im Vordergrund: Nicht wenige Radler haben sogar ihre Zelte in Deutschland fast komplett abgebrochen, alle erdenkliche Habe verkauft und ihre Arbeitstellen gekündigt um sich einmal im Leben den Traum von der Fahrt auf der Traumstraße Panamericana leisten zu können. Manche wiederum absolvieren jedes Jahr nur Teilstücke von einigen hundert oder tausend Kilometern im zur Verfügung stehenden Urlaub, andere radeln die Strecke für einen guten Spendenzweck wie etwa zu Gunsten von Not leidenden Kindern oder der Aidshilfe, und für manch Unerschrockenen ist die Panamericana per Fahrrad wiederum nur Teil einer kompletten Erdumrundung auf dem Sattel, der für sie die Welt bedeutet.