Reisearten auf der Panamericana
Panamericana per Motorrad
Seite 1 von 2
Die wegen ihrer imposanten Landschaften an der Strecke oft Traumstraße genannte Panamericana mit knapp 26 000 Kilometern als längste Straße des amerikanischen Kontinents hat dessen gesamte Entwicklung im 20. Jahrhundert vermutlich noch weit mehr beeinflusst, als man dies vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde.
Nicht nur stellt die Panamericana seit etwa den 1950er Jahren eine der wichtigsten grenzüberschreitenden Transportrouten und Wirtschaftsadern zwischen
Alaska und Feuerland dar, manch eine Reise auf ihr bzw. ihren Teilstrecken hat auch schon bei manch Reisendem zu einem nachhaltigen und mitunter gar sehr folgenreichen Bewusstseinswechsel geführt. Bekanntestes Beispiel hierfür ist sicherlich der einstige argentinische Arzt, spätere kubanische Politiker und früh ums Leben gekommene Revolutionär
Ernesto „Che“ Guevara de la Serna (1928–1967), der sich nach eigener Aussage erst durch seine ausgedehnten Motorradtouren auf und an der Panamericana über die damals tatsächlichen sozialen Gegebenheiten in
Südamerika klar wurde. Die in den Jahren 1951 und 1952 begangene und mehrere Monate lange gemeinsame Reise auf der Panamericana mit seinem Jugendfreund Alberto Granado (1922–2011) führte die beiden auf einem älteren 500-cm³-Modell der englischen Firma „Norton“ u.a. durch
Peru, Bolivien und
Kolumbien. Granados Buch „Mit Che durch
Südamerika “ wurde im Jahr 2004 unter dem Titel „
Die Reise des jungen Che/Diarios de motocicleta“ von Walter Salles erfolgreich
verfilmt. Der international mehrfach prämierte Film ist wegen seiner grandiosen Landschaftsaufnahmen auch bestens zur Einstimmung auf eine bereits geplante heutige Tour auf der „Straße Amerikas“ geeignet.
Wie lange braucht man mit dem Motorrad auf der Panamericana?
Die gesamte Distanz der Traumstraße Panamericana in einer einzigen Tour per Motorrad zu bewältigen, wird wohl aber für die meisten Motorradfreunde alleine schon aus Zeitgründen nicht zu absolvieren sein. Ein halbes bis ganzes Jahr wird von einschlägig erfahrenen Fahrern als angemessen und realistisch eingeschätzt, es soll aber natürlich ganz eilige Naturen geben, welche die Tour in lediglich etwa 2 Wochen „abgerissen“ haben. Dass die Traumstraße Panamericana in solcher Hektik jedoch schnell zu einer Alptraumstraße mutieren kann, sollte natürlich jedem Interessierten bewusst sein. Wer sie in so kurzer Zeit runter bzw. hoch hetzen will, stellt vielleicht einen persönlichen Rekord auf, versäumt aber garantiert die zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Streckenverlauf der Panamericana.